Besser als der vorangegangene Roman, der aber definitiv kein Dämonenkiller-Niveau hat.
Erzählt wurde die Story handwerklich recht gut, sie war auch ganz nett zu lesen.
Allerdings musste man schon sein Hirn ausschalten um sie zu ertragen. Genauso wie Dorian seinen Verstand in dieser Geschichte wohl in den Off-Modus gesetzt hat.
Der Aufhänger mit dem Theriak und der Abhängigkeit des DK ist ja ganz originell, aber das ganze Drumherum ist völliger Blödsinn.
Besonders genervt hat Demur Alkahest. Der Autor versuchte erfolglos dem Dämonen-Rocker einen jugendlich-coolen Touch zu geben, was aber leider eher grotesk wirkte. Spätestens nachdem er zum 3. Male Alter Junge zu Dorian Hunter gesagt hat, war ich versucht das Heft in die Ecke zu werfen.
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Nach seinen beiden ersten Romanen hat Carson in meinen Augen zunehmend an Bedeutung für die Serie verloren und wurde nur noch mit Füllmaterial betraut (siehe Venedig).
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Und jetzt kamen Schritte die Treppe herauf, mit langen Pausen, ein Fuß dem anderen nachgezogen, schmerzvoll, langsam, langsam. Leise ging die Tür auf, und leise kam etwas herein. Martin war nicht mehr allein.
Ray Bradbury: The Emissary
Moin Moin,
ich fand den Roman gelungen. Nein, ich fand ihn super. Mir persönlich hat er gefallen, wie im Übrigen alle Romane davor. Hervorheben würde ich noch die beiden Mumien-Teile. Super zu lesen und noch längst nicht verstaubt. ;-) Aber auch Walter Appels Romane sind super.
Dass mir DH nach wie vor gefällt, muss und möchte ich auch auf DHZ erweitern. Grandios!
DWB
Ähnlich wie Estrangain fand ich das 'Alter, Junge' zunehmend nervend. Ein netter Roman, mehr leider nicht.
wird an anderer Stelle auf die Taufe noch einmal eingegangen? Sonst wäre mir dieses wichtige Ereignis zu wenig dargestellt...
Ich habe ein 'Mittel' vergeben
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and the Lord said unto John, "Come forth an receive eternal life." But John came fifth and won a toaster.
If Jesus was real, they wouldn't call it crucifixtion, they would call it crucifact
Endlich wieder ein Carson. Da freut man sich. Dass der Roman direkt mit einem doofen Heftroman-Stolperer und verknacksten Bein beginnt, ist weniger erfreulich. Und dass Liza so dämlich ist, von der angebotenen Flasche eines Fremden zu trinken, nachdem sie kurz zuvor von irgendjemanden verfolgt wurde. Naja, Weiber halt. Nun ist sie süchtig nach dem Zeug und der böse Vampirgraf hat einen neuen wandelnden Blutbeutel.
In der Jugendstilvilla wird es auch nicht vernünftiger. Um bei der Taufe seines Sohnes dabei sein zu können, will Dorian das Teufelszeug Theriak nehmen. Ich bin fest davon ausgegangen, dass er das als risikobereiter grüblerischer Einzelgänger hinter dem Rücken seiner Freunde macht. Wäre nicht die erste Aktion dieser Art. Dumm, aber zu Dorian passend. Dass es gerade die Hexe Coco ist, die ihrem Partner die Droge andreht, finde ich völlig unpassend. Ok, es gibt ein Gegenmittel. Aber nach der fliegenden Studiohalle und ihrem Beinahetod im letzten Abenteuer ist es das einfach nicht wert.
Die ganze Geschichte ist schon extrem altmodisch, mit dem Vampirgrafen auf seinem Schloss mit dem obligatorischen Diener, der sich junge hübsche Frauen und Männer holen lässt. Und dem Dorf, das noch an dunkle Magie glaubt. Wenn hier regelmäßig junge Menschen verschwinden oder sterben, dann muss das doch auffallen. Oder wenn das Wasser um die Burg herum eher eine zähe Masse ist.
Dorian hält sich natürlich nicht an Cocos Idee, ihre Theriak-Mixtur zu trinken, sondern muss zusätzlich noch die Zigaretten aus dem letzten Fall paffen. Viel hilft viel. Oder auch nicht, denn er hat eher eine dunkle Vision.
Ach, ich bin schon ein wenig ernüchtert. Normalerweise packen mich die Geschichten von Gay D. Carson sofort. Hoffentlich kommt da noch was. Lizas Freund Pete ist zu neugierig und gerät ebenfalls in den Bann des Suchttrunks. Und weitere junge Menschen. Stört irgendwie niemanden, realistisch ist das nicht. Es wird sich auf diese Sache fokussiert und ein glaubhaftes Umfeld der Ereignisse völlig außer Acht gelassen.
Und Dorian hat sich durch seine Überdosis durch Raum oder Zeit teleportiert. Zwar nicht in die Hölle, sondern in ein Dörfchen, aber an das Gegenmittel kommt er jetzt nicht. Pech. Aber vielleicht lässt sich eine weitere Dosis Theriak organisieren. Bitte lass ihn nicht so schnell schon süchtig danach geworden sein. Das muss man doch größer aufziehen. Mir fehlt so ein Schockeffekt. Vielleicht bekommt er auch gerade so nochmal die Biege und lernt daraus, bevor er durch einen tragischen Unfall oder ein Missgeschick einen Rückfall erleidet. Ich weiß, wir sind hier beim Heftroman. Aber das muss doch subtiler gehen. Nicht immer ZACK BUMM, da haste!
Dorian ist natürlich ausgerechnet hier gelandet, wo auch die jungen Menschen in den Bann des Fremden geraten. Und wurde bei seinem Erwachen vom ehemaligen Oppositionsdämon Demur erwartet. Ist das doofer Heftromanzufall oder steckt mehr dahinter? Jedenfalls kommt man auf dem Schloss sicher an Theriak, Dorian ist schon ganz geil drauf. Die jungen Menschen attackieren in ihrem Wahn die Dorfkirche, ok. Lang-weil-ig. Wie gefährlich die Droge ist, wissen wir schon aus dem letzten Roman. Mich interessieren diese süchtigen Dörfler und ihre Aktionen so überhaupt nicht. Der mysteriöse Marionettenspieler ist ein Verwandter von Demur, also sollte er Dorian etwas abgeben.
Jetzt waren erstmal zwei Tage Pause drin. Vielleicht kann mich der Roman doch packen und ich hatte nur eine schlechte Tageslaune. Dorian ist also ganz fix drogensüchtig geworden und Demur hat ihn aufgegriffen, um ihm zu helfen. Dafür soll Dorian dem Grafen auf seinem Schloss ein Mädchen bringen. Wieso kann er das nicht selbst, macht er doch ständig? Der Sekretär des Grafen ist aber irgendwie schneller als Dorian und versucht selbst, das Mädchen mit dem Theriaktrunk zu betören. Bis Dorian eingreift und ihn verjagt. Habe ich was verpasst?
Dorian bringt dem Grafen das Mädchen. Er muss es entführen. So richtig zündet die Dramatik bei mir aber nicht, weil Dorian nie ein moralischer Held wie John Sinclair oder Tony Ballard war. Dass er plötzlich furchtbare Schuldgefühle hat, dass er zu solchen Mitteln greift oder eine Frau schlägt, ist Blödsinn. Wie oft hat er schon einem hysterischen Weib eine gescheuert, um sie zur Vernunft zu bringen? Nein, das funktioniert mit so einem Antihelden einfach nicht.
Demur und der Sekretär planen indes, den Grafen um die Ecke zu bringen. Dorian soll ihr Werkzeug sein. Dem Dämonenkiller ist das egal, der will nur an das Theriak. Die beiden Dämonen arbeiten natürlich nur solange zusammen, wie es sein muss und fallen sich dann in den Rücken. Dorian ist das egal, wann gibt es die nächste Theriak-Ladung? Als der Sekretär ausgeschaltet ist geht es in die klassische Vampirgruft des Grafen, wo er in einem Steinsarg liegt. Doch der ist ihnen über und tötet Demur. Den Serienhelden kann er natürlich nicht killen, also will er ihn als neuen Assistenten einsetzen. Dorian wird zwar dem Grafen dabei helfen müssen, neue junge Leute als Opfer zu besorgen. Aber hey, er bekommt Theriak, wo viel er saufen kann. Dem Dämonenkiller ist es dementsprechend wieder egal.
Nun ist der Roman fast zuende und für den drogensüchtigen Dorian sieht es schlecht aus. Keiner seiner Freunde weiß, wo er ist. Und die Theriaksucht hat ihn zum willenlosen Werkzeug des Bösen gemacht. Wie gesagt, ich hätte das alles ganz anders aufgezogen. Nun ist er halt in diese Sackgasse hineingeschrieben und braucht einen Heftromanzufall. Als er sich weit über den Tisch beugte, um einige weggerutschte Wurzeln zu sich heranzuziehen, spürte er plötzlich einen kneifenden Schmerz im rechten Oberschenkel. Automatisch fasste er nach der schmerzenden Stelle und ertastete in seiner Hosentasche ein kleines Fläschchen, das er bisher völlig übersehen und vergessen hatte. Das Gegenmittel. Aber ist es jetzt nicht schon zu spät für ihn? Das Antidot war für eine kleine Menge der Droge gedacht und er hat jetzt viel mehr konsumiert. Naja, egal, man schreibt es sich passend zurecht. Dann ist es halt so. Außerdem lernt Dorian nun eine wichtige Zutat des Theriak kennen und wo sie wächst. Na, wenn ihm das nicht noch nützlich sein wird. Was für eine Verkettung von Zufällen, die den Dämonenkiller an diesen Punkt gebracht haben. Deshalb darf er auch nicht eher von seiner Drogensucht befreit werden. Erst als der Vampirgraf ihm alles Wichtige für die kommende Plotentwicklung gesagt hat, will Dorian vom Gegenmittel trinken. Um den Graf zu besiegen braucht es ebenfalls einen Heftromanzufall. Dorian kippt das Gegenmittel in einen Krug, den der Dämon schneller greift, als Dorian es verhindern kann. Die Droge im Körper des Dämons wird neutralisiert und er wird dadurch lange genug geschwächt, damit er gepfählt werden kann. Auch den anderen Abhängigen im Schloss hat er davon eingeflößt, damit sie aus dem Bann befreit werden. So viel war in der kleinen Phiole, dass man es sogar aufteilen kann? Und es wirkt trotzdem genau so gut?
Dorian ist auch wieder zu sich gekommen. Für ihn war aber kein Gegenmittel mehr übrig, weil der Vampirgraf ihm seine Dosis weggeschnappt hat. Der Dämonenkiller bleibt süchtig. Aber seine Liebe zu Coco ist plötzlich stark genug. Er kann seine Gedanken halbwegs fokussieren und einen Plan fassen, was die ganze Zeit nicht möglich war. Die Hexe ist aber nicht verfügbar. Also muss er die gefährliche Dämonin Hekate aufsuchen, von der er vom Vampirgraf gehört hat. Das wird wohl das nächste Abenteuer.
Ich habe gehofft, dass meine Leselaune hier nur an einer schlechten Tagesform liegt. Aber auch der neue Versuch hat nichts geändert. Dieses Abenteuer hat mir einfach nichts gegeben und kalt gelassen. Es ist für mich wieder einmal so, dass die Reihe tolle Ideen hat, meine Erwartungen aber zu hoch sind. Dorian ist jetzt wirklich wegen einem doofen Zufall sofort nach der allerersten Erwähnung der Dämonendroge im letzten Band direkt in die Abhängigkeit gerutscht. Obwohl Coco vorgesorgt hat. Das fühlt sich nicht richtig an, sondern so gewollt gehetzt. Natürlich wird er von einem alten Bekannten aufgegriffen, damit sich ein Plot entwickelt. Und nun geht es Richtung Hexe Hekate? Es gibt den üblichen unsympathischen Gegenspieler der Schwarzen Familie, der sich an jungen Dingern vergreift. Und eine Dämonenintrige. Nichts Besonderes hier. Auch die abhängigen Menschen im Dorf haben mich einfach Null interessiert. Hekate klingt interessant, es gibt eh viel zu wenig regelmäßig wiederkehrende namenhafte Gegenspieler beim DK. Ich befürchte jedoch, dass auch die Hexe nicht zu meiner Zufriedenheit eingeführt wird.
Gay D. Carson hat die Geschichte nicht schlecht geschrieben, aber ich habe mehr erwartet. Naja, für das Skript kann er auch nichts.
(4,5 von 10 Freaks)
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Aktuelle Lesereihenfolge:
1. Professor Zamorra
2. John Sinclair
3. Dämonenkiller