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Zamorra
Tripel-As

Dabei seit: 03.06.2011
Beiträge: 162
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09.06.2011 05:47 |
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Olivaro
Team
  
Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 4369
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Die Bezeichnung "Klassiker" wird oft recht leichtfertig vergeben, aber hier ist sie in meinen Augen mehr als gerechtfertigt. Wie anders ist es zu erklären, dass ich diesen Roman seit Jahrzehnten mindestens einmal im Jahr lese, stets mit dem gleichen...hm...Vergnügen. Und obwohl man gerade zum Ende hin merkt, dass es sich hier um einen stark gekürzten Roman handelt (im Original etwa 220 Seiten), erschließt sich das Werk auch in dieser Kurzfassung. Hier reiht sich eine alptraumhafte Szene an die andere, und man kann lange nicht erahnen, wohin das unheimliche Geschehen führen soll. Es gibt kein Blut, keine Morde, keine Vampire, Werwölfe und Ghouls, keine gängigen und hundertmal gelesenen Klischees, und durch die Tatsache, dass der Roman im epischen Präsens verfasst ist, hat der Leser den Eindruck, die Ereignisse würden in diesem Augenblick geschehen. Verfilmen könnte man dieses Werk nicht, denn die Angst und Beklommenheit passieren in der Seele des Lesers und nicht etwa aus der Distanz betrachtet wie bei vielen Filmen beziehungsweise anderen Gruselromanen. Keine coolen Polizisten und Detektive oder wissenschaftliche Koryphäen werden hier präsentiert, sondern Menschen, die mit dem Geschehen nicht umgehen können oder es verstehen und auch außerstande sind, dem Grauen zu entfliehen.
Man möge sich diesen Roman für einen düsteren November- oder Dezemberabend bereitlegen, damit man schon in der richtigen "Grundstimmung" ist für die Lektüre...
__________________ Das Haus war ganz still. In weiter Ferne sauste der Wind mit seiner letzten Fracht Fledermäuse über einen Hügel, tönend und zirpend.
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28.07.2013 21:00 |
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Shadow
Foren Gott
 
Dabei seit: 29.10.2014
Beiträge: 2233
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Wirklich eine erstklassige Rezi, Olivaro, und ich kann das auch deshalb bestätigen, weil ich den Roman auf Dein Anraten hin auch gelesen habe, leider nicht in nebligen November- oder Dezembernächten, sondern im Oktober. War aber auch so unheimlich. Und das mit besagten Nächten kann ich ja noch nachholen ...
Aber meinst Du wirklich, dieser Stoff wäre nicht verfilmbar?
Da bin ich anderer Meinung. Ich denke da z. B. an den Film The Others mit Nicole Kidman in einer ihrer besten Rollen. Dieser Film behandelt eigentlich auch ein ähnliches Thema - und Blut und Körperstücke spritzen und fliegen da auch nicht herum. Dennoch ist er recht unheimlich gemacht - und der Schluss ist m. E. wirklich gut. Wie auch in diesem Roman der Schluss gut kommt, wenn auch leider zu abrupt, da hast Du auf jeden Fall recht.
Vielleicht solltest Du dem Regisseur von The Others den Roman zukommen lassen, wenn möglich das Originalbuch. Könnte sein, dass Du und wir in 1, 2 Jahren im Kino sitzen und sich bei dem gezeigten Film Das Gespensterschloss ordentlich gruseln ...
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
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09.11.2014 18:21 |
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Olivaro
Team
  
Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 4369
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@Shadow
Naja, die Handlung könnte man natürlich verfilmen, aber bei den Emotionen, Ängsten und der Unsicherheit und des Nichtverstehens der Situation der Personen, deren Welt im Herrenhaus aus den Fugen gerät, müsste man mindestens jenen Kunstgriff aus dem Film The Haunting/Bis das Blut gefriert aus dem Jahre 1961 anwenden, wo die Gefühlswelt der Hauptperson als Monolog für den Zuschauer verständlich gemacht wird. Denn im Prinzip "passiert" in vorliegendem Roman ja nicht allzu viel, obwohl die vier Schicksale sich in verschiedene Richtungen bewegen nach dem Verlassen der Zimmer. Aus diesem Grunde wäre ein Film zwangsläufig sehr dialoglastig, weil darin erklärt werden müsste, was im Gespensterschloß mit den Bewohnern und den Gästen eigentlich geschieht und zu welchem Zwecke. Und wenn die Personen die ganze Zeit reden und erklären würden, wäre es kein Gespensterschloß mehr, sondern Speaker's Corner oder der Hamburger Fischmarkt.
Zusammenfassend wage ich für mich die Feststellung, dass dieser Roman am besten im Kopf funktioniert, aber ich bin natürlich kompromissbereit: Zumindest bei der Ausstattung einer Verfilmung hätte ich recht konkrete Vorstellungen, die dergestalt sein müsste wie in den Filmen Die Frau in Schwarz oder Malpertuis; hier finde ich persönlich Das Gespensterschloß wieder, das im Roman allerdings noch weitläufiger geschildert ist (die breiten Gänge und Galerien).
Andererseits, Shadow, ist es wahrscheinlich so, dass ich das Filmemachen tatsächlich anderen überlassen sollte... 
__________________ Das Haus war ganz still. In weiter Ferne sauste der Wind mit seiner letzten Fracht Fledermäuse über einen Hügel, tönend und zirpend.
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09.11.2014 20:08 |
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Shadow
Foren Gott
 
Dabei seit: 29.10.2014
Beiträge: 2233
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[quote]Original von HorrorHarry
Klasse, dass der Film nicht nur mir gefällt! Derartige Filme sollte es mehr geben.
Also ich mag diese Art der Filme weitaus mehr als die Gemetzel-, Abschlacht- und Splatterfilme (ist eh alles dasselbe). Es ist eben wie bei einem guten Grusel- oder Horrorroman: das meiste Grauen spielt sich im Kopf des Lesers oder eben des Filmschauenden ab. Und so grausig und brutal Splatterfilme auch sind, mit der Zeit ödet es einen nur noch an oder es zieht sich ins Lächerliche. Bei dem Gruseleffekt, den man in sich selber erzeugt, kriegt man es meistens mit seinen eigenen Urängsten zu tun - und das bleibt des Öfteren nachhaltiger haften in den Hirnwindungen.
Wenn ich z. B. an das Kinoerlebnis von "Alien" (der Urfilm, als noch nicht an Fortsetzungen gedacht war) zurückdenke, da saß man als Zuschauer im dunklen Kinosaal mit der Zeit quasi auch im Raumschiff in einer dieser wenig ausgeleuchteten Ecken - und wartete fast darauf, dass dieses Alien einen auf die Schulter saftelt - urrgghh! Ab der Mitte bis zum Ende des Films war es mucksmäuschenstill im Kinosaal, ausgenommen gewisse Angstschnaufer etc.! Ich glaube auch, dass dieser Effekt vom Regisseur eingeplant war. Dieses Erlebnis geht bei jeder Fernseh-, DVD- oder sonstigen Vorführung verloren, weil man einfach das andere Drumherum stets doch wahrnimmt. Im Kino saßen neben dir lauter potenzielle Opfer ...
Natürlich ist es schwer, Gedanken und Gefühle im Film umzusetzen, aber ich bin der Meinung, dass dies bei The Others recht gut gelungen ist, denn da geht es hauptsächlich um die Gedanken und Gefühle der Frau, die ihre Kinder vor einem undefinierbaren Grauen beschützen will, an denen man/frau mit wachsender Beklemmung teilnimmt.
Das Hauptproblem ist wohl zumeist, dass die Zielgruppe der Zuschauer immer jünger wird. Und die jungen Leute wollen eben noch kein allzu sehr subtiles Grauen erleben, sondern Action. Natürlich gehen ältere Leute seltener ins Kino, andererseits ist das Angebot für ältere Kinobesucher auch recht dürftig geworden. 
__________________ Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Shadow am 10.11.2014 12:48.
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10.11.2014 12:36 |
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Estrangain
Lebende Foren Legende

Dabei seit: 22.05.2013
Beiträge: 1617
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12.11.2014 17:01 |
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