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Zamorra
Tripel-As

Dabei seit: 03.06.2011
Beiträge: 162
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VHR Band 77: Zu Gast bei Mr. Vampir von Peter Randa |
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Der Mann, der das Restaurant betritt, ist mager und hat abfallende Schultern. Der graue, billige Stoffmantel sitzt schlecht. Seine Augen blicken wäßrig unter farblosen Wimpern und Brauen hervor. Die Nase ist schmal und gerade, die Lippen sind dünn und blutleer. "Guten Tag, Monsieur Leggatt", sagt der Wirt. "Guten Tag." Der Mann legt seinen Mantel und seinen Hut ab. Darunter trägt er einen faltigen Tweedanzug von gutem, wenn auch altmodischem Schnitt. Der Mann und seine Kleidung machen den Eindruck, als hätten sie bereits bessere Zeiten gesehen. Er reibt sich die Hände und steuert seinem angestammten Tisch zu, der in einer Ecke des Gastzimmers steht. Sein Platz. Direkt neben dem Eingang zur Küche.
Verfasst von Peter Randa (= André Duquesne)
Originaltitel: Le banquet des ténèbres, 1956
Aus dem Französischen von Biggy Winter
Titelbild von Carolus Adrianus Maria Thole
Erschienen am 30.07.1974
Ein Nachdruck erfolgte als Dämonen-Land Bd. 151
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09.06.2011 06:15 |
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Olivaro
Team
  
Dabei seit: 15.05.2013
Beiträge: 4379
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Die Doppelbödigkeit und Indetermination der modernen französischen Literatur findet auch in den phantastischen Erzählwerken Einlass. Ein ungemein beeindruckendes Beispiel hierfür liefert der Roman "Le Banquet des Tenebres", der im Juli 1974 unter dem Titel "Zu Gast bei Mr. Vampir" im Pabel Verlag erschien und zudem ein Titelbild schuf, das einen weiteren skurrilen Höhepunkt in seinem Schaffen darstellt.
Die Faszination dieses Romans beruht weniger auf seiner Handlung, die ohnehin kaum stattfindet, als in der beunruhigenden Wirkung, die er ausstrahlt. Zudem wird die Geschichte, wie auch Randas Meisterwerk "Das Gespensterschloß" (VHR Band 57), in der Gegenwart erzählt, dem Leser entsteht also nicht der Eindruck, ihm werde von einem längst vergessenen Geschehen berichtet, das ihn nicht mehr zu interessieren habe.
Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Jeannine Burtin, die Bedienung ist in einem Gasthaus, in dem auch der alte Fotograf Arthur Legatt zukehrt. Jeannine fällt Monsieur Legatt und seinen vamirischen Gelüsten zum Opfer und entdeckt dann selbst eine gewisse Sehnsucht in sich...
Das Geschehen läuft ab in einer Welt, in der stets eine Atmosphäre herrscht wie an einem trüben Novembertag, einer morbiden Welt, die nur von Menschen belebt wird, an deren Lebenskraft jemand zu zehren scheint. Und am Ende des Romans fragt man sich dennoch: Was ist überhaupt geschehen, ist überhaupt etwas geschehen, war es Imagination, war es Wahn, war es nur ein Alptraum?
__________________ Das Haus war ganz still. In weiter Ferne sauste der Wind mit seiner letzten Fracht Fledermäuse über einen Hügel, tönend und zirpend.
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26.11.2015 21:11 |
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