Eine undankbare Aufgabe, die Kurt Luif alias Neal Davenport da übernommen hat. Lilian Hunter, die verrückt gewordene Frau von Dorian Hunter (siehe dazu DK Nr. 1 ff.) ist wieder geheilt! Dorian Hunter sieht sich in der ehelichen Pflicht, sich um seine Frau zu kümmern und sie vor allem vor den Dämonen zu schützen. Gleichzeitig versucht sein letzter, noch lebender Bruder Jerome Hewitt ihn für einen Pakt mit Oppositions-Dämonen gegen Olivaro zu gewinnen, hat sich dieser doch Dorians Geliebte Coco Zamis geschnappt – und es sieht so aus, als wäre sie aus freien Stücken bei ihm. Aber auch Machu Picchu, die Inka-Prinzessin, klammert sich noch immer an ihn. Probleme über Probleme für den Dämonenkiller.
So begibt er sich schließlich nach Darkpool, einem kleinen Ort in Schottland, der Lilians Geburtsort ist, in der Hoffnung, dass sie hier noch besser genesen kann. Aber da taucht auch wieder das Monster mit den Mordkrallen auf, Jerome Hewitt ebenfalls sowie die Gegner Olivaros aus der Schwarzen Familie. Und auch Marvin Cohen ist da – und der kocht sein eigenes Süppchen in Beziehung zu Lilian Hunter ...
Ein wirklich undankbarer Plot, den Kurt Luif da zu schreiben hatte. Dennoch musste das wohl sein, denn irgendwie musste wohl auch die Sache mit Lilians Geisteskrankheit einmal beendet werden. Vielleicht geht es auch darum, dass die Liaison Dorians mit Coco Zamis und die Ehe mit Lilian einem dramatischen Höhepunkt zustreben soll. Wer weiß das schon zu diesem Zeitpunkt?
Auf jeden Fall wirkt Dorian Hunter recht genervt – und ich kann ihn verstehen. Sein inzwischen angenommenes Weltbild scheint zu bröckeln, weil er sich zum biederen Ehemann zurückentwickeln soll, obwohl er für Lilian nicht mehr viel bis gar nichts empfindet. Und so spielt er seine Rolle als ein Zerrissener relativ bravourös herunter, rennt im Dorf hinter Lilian her, rennt zwischen Dorf und Friedhof hin und her, rennt dem Mordkrallenmonster nach – beinahe ähnlich einem Hamster im Hamsterrad.
Lilian Hunter zickt herum, Machu Picchu zickt herum – und viele Leser werden wohl wie ich auch ziemlich genervt gewesen sein von diesem Roman. Auch deswegen verneige ich mich vor dem Mut von Ernst Vlcek und Kurt Luif, so einen Horrorroman in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zu verfassen. Aber sie haben es ganz gut hinbekommen, wenn man mit ein paar Tagen Abstand darüber nachdenkt.
Als Besonderheit kann man das Mordkrallenmonster anführen, vor allem darin, woher es kommt und wie sich das Ganze dann schließlich auflöst. Auch wenn es relativ bald klar wird, was es mit ihm auf sich hat.
Ich gebe dem Roman 3 von 5 gnostischen Gemmen.
Das Titelbild zeigt eindrucksvoll das Monster mit den Mordkrallen auf dem Friedhof. Es wirkt schön unheimlich und war sicher kein Beweggrund, diesen Roman nicht zu kaufen.
Ich gebe diesem Titelbild 4 von 5 gnostischen Gemmen.
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Erhebe nicht den Anspruch, alles zu wissen – versuche es.
Kleiner Nachsatz zum Titelbild bzw. zum vermeintlichen Künstler.
Laut einer e-mail von Firuz Askin an den Zauberspiegel, kommt Herr Askin als Künstler hier nicht in Frage (also war das Fragezeichen durchaus berechtigt) . Laut seinen Aussagen stammen folgende Bilder von ihm:
1. Dämonenkiller (Erste Auflage) Nr.: 21, 24, 25, 34, 45, 71, 83, 90, 91, 117.
2. Dämonenkiller (Zweite Auflage) Nr.: 20, 23, 24, 33, 45, 71, 83, 90, 91 (spiegelverkehrt), 117 (spiegelverkehrt) .
Quelle: http://www.zauberspiegel-online.de/index.php/durchblick-hintergrnde-mainmenu-15/-pinsel-aamp-bildschirm-mainmenu-297/8253-dmonenkiller-titelbildzeichner-firuz-askin
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Demnächst:
1. JS: Band 2110 Avalons Geistersumpf