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Jörg Kuhnert alias H.P. Usher hat diesen Damona King geschrieben - oder besser gesagt: verbrochen...
das Archäologenteam um Professor Mortimer findet in einem Kali-Tempel im bengalischen Dschungel einen Totenschädel mit Raubtiergebiss, der anscheinend viele tausend Jahre alt ist, schwarz und hart wie Stein. am Abend des Fundes gerät ein Assistent im Tempel in einen magischen Einfluss, verliert sich im ausgedehnten Labyrinth des Tempels, und wird dort von noch mehr schwarzen Schädeln angegriffen und schließlich selbst verwandelt und in die Reihen dieser fliegenden Wächter eingegliedert.
Damona hat auf ihrem Schloss im magischen Spiegel eine Zukunftsvision - eine riesige vorsintflutliche Echse aus schwarzem Onyx erwacht im Labyrinth Skelettopolis, zerstört das Archäologenlager und tötet das Team, und fällt dann über Kalkutta her. Auch Vanessa, Damonas Hexenmutter meldet sich, und warnt ihre Tochter vor Gortoom, dem steinernen Drachengott. Damona fliegt also umgehend mit Mike nach Indien.
unsere Helden stoßen auf dem Weg ins Camp auf zwei Grabräuber, die ebenfalls auf dem Weg zum Tempel sind, kurz vor dem Ziel aber von einem schwarzen Totenkopf angegriffen werden. Damona kann den Kopf mit dem Hexenstein vernichten, zu viert kommen sie im Lager an. die Dämonenechse ist mittlerweile dabei, tatsächlich aus dem Tempel auszubrechen, wie es die Vision gezeigt hat. Damona kann sie ebenfalls mit dem Hexenstein vernichten, begibt sich in das Labyrinth und wird ebenfalls von den Wächterschädeln attackiert, kann aber auch diese mit magischen Bannsprüchen vernichten. schließlich stößt sie in den Tiefen des Labyrinths auf eine steinerne Statue eines Gottes von den Sternen, dessen Abbild wie ein Raumfahrer anmutet. Auch diese Statue kann Damona mit ihrem Hexenstein vernichten.
☠ Fazit ☠
Außer-Irdische also? nun ja, dieser Roman war eher unter-irdisch. es beginnt ja ganz hoffnungsvoll, mit Anklängen an Indiana Jones, warum nicht. dann dreht die Story Richtung Godzilla ab, selbst der Autor bemüht den Vergleich zu einem japanischen Sci-Fi-Movie. seitenweise passiert eigentlich gar nichts. es wird zB ewig lange geschildert, wie Damona und Helferlein Mike mit dem Firmen-Jumbo nach Indien fliegen, inkl. einer dümmlichen Anekdote mit einer Stewardess ("Düsenvogel-Fee").
nach der Ankunft werden Cocktails genippt, und ein Stadtbummel gemacht, gleichzeitig betont Damona aber ständig, dass sie dringend in den Dschungel müssen. ja dann macht halt hinne!
dann der Kampf zwischen dem Dämonen-Dino und dem Architekten, der müsste mit einem Prankenhieb zugunsten der Drachenechse erledigt sein, doch läuft er über mehrere Spalten, und Mortimer überlebt. die Geschichte mit den Grabräubern dient wohl ebenso zum Seitenschinden, die beiden tragen rein gar nichts zur Geschichte bei, und die Charaktere sind grob überzeichnet.
so geht es hin und her, bis auf den wirklich letzten Seiten Damona endlich am Tempel-Labyrinth mit dem schönen Namen Skelettopolis ankommt, und dort mit ihrem Hexensteinchen alles kurz und klein haut. Geschichte aus.
der Autor versucht das Nicht-Geschehen mit übertriebenen Sprachbildern zu übertünchen. da pulst Eiswasser durch die Adern, peitscht das Grauen die Protas, zucken Blitze durch hübsche Köpfe, fiebernd jagen die Gedanken, wenn sie nicht gerade Karusell fahren, die inneren Glocken werden auf Alarm gestellt, usw.
jenseitige Dialoge ("ich hab Angst um dich Damona" - "einmal hat alles ein Ende" - "und wann?" - "wenn die Zeit reif ist") und innere Monologe, die keinen Sinn ergeben. überhaupt habe ich selten ein Heft gelesen, das so gespickt war mit Stilblüten.
selbst vor Lautmalerei wird nicht zurückgeschreckt: "klack - blopp - die Steine schlugen gegen die Wände", oder "tock - tock - tock - grawummm! da war es wieder" ja lese ich denn einen Comic oder einen Roman?
und schließlich noch die verschiedenen Fehler. ein Grabräuber hat einen blauschwarzen Bart, der andere einen "nicht minder roten". anfangs ist einer Brite, der andere aus Baltimore, später in der Geschichte sind plötzlich alle beide Amerikaner. bei der Ankunft am Dschungel herrscht Stille, einen Absatz später sind überall Geräusche zu hören. Kalkutta ist die Hauptstadt von Indien (in Wahrheit seit 1911 schon nicht mehr). ein Mann in Kalkutta ist am Anfang des Satzes Inder und am Ende Pakistani. ein Schädel schießt Blitze auf Damona, werden sie abgelenkt, abgeblockt, gehen sie fehl? keine Ahnung.
schließlich bringt Herr Kuhnert noch eine gnostische Gemme ins Spiel, die Damona plötzlich hervorzaubert und Mike umhängt. in einer früheren Geschichte hatte er plötzlich ein Schießeisen mit Silberkugeln, in einer anderen ein kleines Silberkreuz von Damonas Vater, beide Waffen wurden bislang kein zweites mal erwähnt, ich nehme mal an, die Gemme taucht auch nicht mehr auf. oder Damona hatte sie sich nur eben mal von John Sinclair ausgeliehen und wieder zurückgegeben.
zum Schluss noch das Tibi - eine Frau flieht vor, ja, wovor eigentlich, Quallen? jedenfalls keinen schwarzen Totenköpfen, oder dem Drachenmonster. hat also wieder einmal nix mit der Geschichte zu tun.
verdient nicht mehr als 2 Punkte, sorry, not sorry.